Subjektive Sicherheit, individueller Bewegungsraum, Kontrolle und Toleranz sind die Anforderungen an den „öffentlichen Raum“ Karlsplatz. Der Eingang Resselpark in die Opernpassage ist einer der neuralgischsten Brennpunkte in dieser „Gegend“ (Otto Wagner). Die Neusituierung der Polizeistation und des Help-U Teams an genau dieser Stelle bot die Möglichkeit, einen der wichtigen Eingänge in das Verkehrsbauwerk Karlsplatz, das in Summe von 220.000 Passanten pro Tag frequentiert wird, umzugestalten. Der Entwurf konzentriert sich auf 2 Bewegungslinien, die sich in die Anzahl vorhandener Adern, wie Wienfluß, U-Bahn, Straßenbahn, Wiedner Hauptstraße einfügen.
Die erste Bewegungskurve ist eine dem bestehenden U-Bahnbauwerk angefügte Kragplatte für den Fußgängerverkehr und dient als oberirdische Verbindung zwischen 1. und 4. Bezirk. Der Zugang hinunter zur Opernpassage erfolgt jetzt über eine fließende platzartige Einmündung. Die Passage wird dadurch in ihrer speziellen Urbanität als öffentliche „Mall“ durch eine breitere Anbindung zum oberirdischen Stadtraum aufgewertet.
Die 2. Leitkurve ist die 60 m lange Fassade der Polizeistation. Sie folgt dem einfachen Prinzip eines Zauns, entlang dessen man in und aus der Passage geleitet wird – entlangstreift. Gefiltert hinter diesem Zaun befindet sich das „wachende Auge“ der Polizei, das in unterschiedlichen Raumprogramme angeordnet ist; vom Polizeihof über die Arbeitsräume zur Schleuse in den Empfangsraum und weiter zum Help-U Stützpunkt – eine Kooperation zwischen Fond Soziales Wien und Wiener Linien.