Tenne – Museum – Haus
Das Haus der Biodiversität befindet sich in einer mehr als 400 Jahre alten denkmalgeschützten Tenne. Ursprünglich wurde hier Getreide gedroschen. Nach längerem Leerstand entstand 2004, ergänzt durch einen Zubau (Architektur Consult, Domenig & Eisenköck), das Bruno Gironcoli Museum (Konzeption Peter Pakesch), es wurde 2022 geschlossen. In der Tenne eröffnete am 29. April 2023 im Rahmen der STEIERMARK SCHAU das Haus der Biodiversität, eine permanente Themenausstellung der Abteilung Naturkunde der Universalmuseums Joanneum GmbH.
Zur Kultur-Landschaft der Gestaltung
Eine vielarmige, raumgreifende Installation aus Eichenholz bildet die Basis für das Haus der Biodiversität, sie ist gleichzeitig Display, Infrastruktur und Exponat. Geschickt und ohne in das denkmalgeschützte Gebäude einzugreifen, entsteht aus 320 gefrästen Steckverbindungen ein System aus Ästen, Stämmen und Wurzeln, das fast alle Elemente der Ausstellung trägt.
Für diesen horizontalen „Eichenbaum“ wurden ca. sechs Festmeter österreichische, 120-jährige Eiche großteils schraubenlos, verarbeitet. Für die Ausstellung wurde gemeinsam mit werkraum ingenieure ein spezieller Holzknoten entwickelt, der auf dem Originalknoten des Japaners Kawai Tsugite basiert. Die Materialisierung, das physische Bauen der Architekturen verbindet High- und Low-Tech, die Steckverbindungen des Baums sind 3D-gefräst und mit viel Leidenschaft vom Zimmermeister Franz Ritzer zusammengebaut und in den Raum gebracht worden.
Weitere Eichensteckverbindungen werden mit Holzdübeln als Subkonstruktion angeheftet. Das gesamte Ausstellungsmobiliar ist in Eiche und Birkensperrholz mit Linoleumbelägen gefertigt. Auf Verbundmaterialien aus Metall bzw. Kunststoff wurde konsequent verzichtet. Die Galerie mit einem Medienraum hängt frei in der Mitte der Tenne und die schallabsorbierenden Elemente sind aus recycelten PET-Flaschen gefertigt.